Timpo-Sammelgebiete: Das Sammelgebiet mit Figuren der Spielwarenfirma TIMPO umfasst vier große Abteilungen:
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Die Zeit von
1938 bis 1946: |
Von
der Gründung der Firma noch unter dem Namen
„Toy Importer“ an bis zur Aufnahme der Produktion von Metallfiguren vergingen einige Jahre. Im 2. Weltkrieg wurde Metall dringend zu militärischen Zwecken gebraucht. Die Produktion beschränkte sich daher vor allem auf Holz- und Bakelit-Artikel, Figuren bestanden aus einer Masse namens Timpolene (Sägemehl, Kaolin, Leim plus x).
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Zwei Figuren aus Timpolene-Masse von 1946 in 60 mm Größe und ein Chauffeur aus Timpolene-Masse von 1947 in 40 mm |
von 1946
bis 1954 |
In
diesen Jahren produzierte die Firma TIMPO
vor allem Metallfiguren. Heute gibt es bei Sammlern über drei Dinge Verwirrung: Erstens wurde Zinn und Blei in Legierung verwendet. Die Figuren werden deshalb entweder als lead-figures klassifiziert oder als auch tin-figures. Die ersten Gussformen wurden zweitens von den Firmen Stoddart und Kew aufgekauft. Sie waren schon vor dem Krieg entwickelt worden. Was davon TIMPO ist, lässt sich schwer feststellen. Erst ab 1950 entwickelte TIMPO eigene Gussformen. Drittens finden sich manche Figuren der Firma Benbros auch in TIMPO-Verkaufskartons. Ab 1952 war der Firmenname Model Toys, jedoch blieb die Handelsmarke TIMPO erhalten. Nach der Produktion massiver Metallfiguren ging man zum von Britains entwickelten Verfahren des „hollow-cast“ über. Diese Figuren sind hohl, am Gewicht und einem kleinen Luftloch einfach zu erkennnen. Norman Joplin hat sie in seinem Buch für Sammler katalogisiert und hervorragend fotografiert. Teilweise wurden diese Figuren mit Textilfasern beflockt, um einen gewissen Fellcharakter zu simulieren.
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Die Hollow-Cast-Figur "Wild Bill Hickock", produziert von Benbros, wurde von TIMPO vertrieben. |
1954/56
bis 1958/63 |
Der Übergang zu Figuren aus Kunststoff vollzog sich
in den Jahren von 1954 bis 1956. Es gab damals eine Kampagne Blei aus den Kinderzimmern zu verbannen. Auch war „plastics“ der zeitgemäßere Werkstoff. Dies ist der Zeit der solid plastic figures. Die Figuren wurden 1955 erstmalig in einem Katalog angepriesen, und zwar als handbemalt und unzerbrechlich. Zunächst dienten die hollow-cast-Gussformen zur Produktion der solids. Sie wurden von Norman Tooth für diesen Zweck umgearbeitet. An manchen Figuren habe ich festgestellt, dass am Sockel Unterschiede festzumachen sind, die auf verschiedene Stadien der Umarbeitung zurückzuführen sind. Die jüngeren Figuren sind unter dem Sockel gemarkt. Da die Metallfiguren während des Eingießens auf dem Kopf standen, gibt es bei ihnen und bei den ersten Plastik- Abgüssen keine Markung an dieser Stelle. Im Katalog von 1955 tauchen die ersten nur für denPlastikguss entwickelten Figuren auf. Einige verschwanden aus der Produktlinie mit den Jahren, andere hielten sich erstaunlich lange auf dem Markt. Die Gussformen sind aus Metall und dienen scheinbar auch heute noch. Doch das ist ein Thema, das man in Alfred Plaths hervorragendem Buch sehr gut nachlesen kann.
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Ein Kosake, 1959 in einer Form gegossen, die eigens für den Kunststoffguss entwickelt wurde. |
ab
Anfang
der Sechziger bis 1980 |
Nun
gab es die ersten Steckfiguren. Obwohl die erste
Generation dieser Erfolgsserie teils noch bemalt war, wurde versucht die aufwendige und wenig haltbare Bemalung unnötig zu machen. Die Figuren wurden in der zweiten Generation überwiegend in monochromen Einzelteilen gegossen und durch Zapfen- und Loch-Verbindungen zusammengefügt. Die dritte und vierte Generation dieser Figuren wurden in immer weniger Steckteilen hergestellt. Ein spezielles Overmoulding-Verfahren ermöglichte es, bis zu vier verschiedenfarbige Kunststoffe miteinander zu verschmelzen. Es ersetzte schon in der zweiten Generation die Bemalung, wurde aber erst in der vierten zur Blüte gebracht. Dadurch erreichte es TIMPO, Figuren mit hoher Anmutung in den beliebten starken Farben der siebziger anzubieten, die heute bei Spielzeugsammlern als Vintage-Produkte in der Retro-Welle ganz vorne schwimmen.
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Ein römischer Standartenträger im Overmoulding-Verfahren. Für den Oberkörper wurden vier Farbmassen miteinander verschmolzen. |
seit 1980 |
Das Pleitejahr der Firma Model Toys, die die TIMPO- Figuren weltweit auslieferte, war glücklicherweise nicht das Ende von TIMPO. Bis heute hat die legendäre Handelsmarke TIMPO überlebt. Die Firma TOYWAY bietet heute noch TIMPO-Produkte an, die teilweise mit den alten Gussformen hergestellt werden. Andere Gussformen werden ebenfalls weiter genutzt, teilweise nur um Sammler mit den winzigen Steck- teilen zu versorgen, die schon früher immer am schnellsten verloren gingen. Hoffentlich wird das noch ganz, ganz lange der Fall sein! |
heute handelsübliche Toyway-Figuren |