Was sind TIMPO Solids? oder: 8 Jahre Übergang von der Metall- zur Steckfigur |
|
TIMPO Solids kann man von anderen Sammelgebieten nach drei Kriterien unterscheiden: Produktionsjahr, Bemalung und Herstellungstechnik.
Startjahr der Solids war 1955, als TIMPO in einem Werbeprospekt mehrere Serien von Kunststoff-Figuren vorstellte: Die Farmserie war von Anfang an dabei, Wild West, Polizei und Guards, Legionäre und Araber, Ritter und Römer, die moderne Armee und die Kadetten.
bemalt. Bei manchen Figuren war nur eine Partie in einer Farbe akzentuiert, die Napoleonics dagegen durchliefen sieben Arbeitsgänge der Bemalung mit sieben verschiedenen Farben.
Die Turnierritter aus Metall hatten schon Lanzen aus Plastik, weil sie offenbar weniger zerbrechlich waren. Das war einer der Gründe zur Umstellung auf Kunststoff. Kunststoff löste sich auch besser aus den Guss- formen, was wiederum den Grund bildete, dass die nächste Generation an Gussformen scharfkantigere Figuren zuließ. Drittens waren die Her- stellungskosten und die Transportkosten geringer. In der Konkurrenz mit anderen Firmen für TIMPO auch ein wichtiger Aspekt! Nur leider hielt die Farbe auf Kunststoff schlechter als auf Metall. Auch war das Bemalen Handarbeit und damit teuer. Von den Britains-Steckfiguren angeregt suchte TIMPO nach haltbaren Farben und kam nach und nach ganz von der Bemalung ab. Man verwendete durchgefärbtes Kunststoff- Granulat in verschiedenen Farben und goss damit nur Einzelteile einer Figur. Die Teile aus verschiedenfarbigem Kunststoff wurden dann zusammen gesteckt. Zuerst waren noch farbige Bemalungen von Einzelpartien nötig. Dann kam die Steckfigur in Reinform, die Solids waren damit out. Aus diesen Gründen schlage ich vor, nur die farbig bemalten Figuren aus Kunststoff der Ära ab Mitte der fünfziger Jahre bis zur Ersetzung durch die Steckfiguren zwischen 1958 und 1963 als TIMPO Solids zu bezeichnen. Wie oft wird jede Figur von TIMPO, die nicht steckbar ist und kein Overmoulding besitzt als „Action Figur“ abgetan! Doch diese sind wesentlich jünger und kamen erst 1972 in den Handel, also rund 10 Jahre später. In die "Action Packs" der siebziger Jahre wurden einfarbige Abgüsse aus einigen alten Solids-Formen gesteckt, "ready to paint", also unbemalt. Manchmal ist es schwierig die Original- bemalung eines Solid von einer Action Figur zu unterscheiden, die ein Sammler schon in den 70ern selbst farbig gestaltet hat. In Action Packs wurden auch Figuren vertrieben, die es nie als Solids gegeben hatte, sondern Güsse aus Formen, die anderen Firmen abgekauft wurden (z.B. lone-star). Die ersten Jahre über wurde dafür noch Original-TIMPO-Kunststoff verwendet. Die heutige Produktion der Firma Toyway verwendet teiltransparentes Material in anderer Zusammensetzung.
Zum Vergleich eine TMPO Solid Figur und ein Abguss aus der selben Form als Action Pack Figur |
|